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Umfrage zur Nutzung von KI im Gesundheitsbereich: Meinungen und Nutzung

Umfrage zur Nutzung von KI im Gesundheitsbereich: Meinungen und Nutzung

KI Im Fokus Von Gesundheit Und Wellness

KI (Künstliche Intelligenz) hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir unsere Gesundheit verwalten, grundlegend zu verändern. Von personalisierteren Diagnosen bis hin zu smarten Wellnesstools eröffnet die KI viele neue Möglichkeiten – doch wie stehen die Deutschen zu dieser Entwicklung?

Wir hier bei Protein Works haben eine Umfrage durchgeführt, die spannende Einblicke in das Vertrauen, die Nutzung und die Erwartungen an KI im Gesundheitswesen liefert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Akzeptanz und die Bereitschaft zur Nutzung stark von Generation, Geschlecht und individuellen Prioritäten abhängen. Gleichzeitig werden Ängste und Bedenken ersichtlich, die adressiert werden sollten.

Tradition Und Innovation: Woher Erhalten Die Deutschen Ihre Gesundheitsinformationen?

Wenn es um Gesundheitsfragen geht, vertrauen die meisten Deutschen weiterhin auf eher traditionellere Quellen. Hausärzt:innen (86,90 %) und Apotheker:innen (52,30 %) spielen eine zentrale Rolle, während Freunde und Familie (37,40 %) ebenfalls häufig gefragt werden. Doch auch digitale Kanäle gewinnen an Bedeutung, vor allem bei den jüngeren Generationen.

Gesundheits-Apps und Wearables werden von 19,10 % der Befragten genutzt, während 11,20 % bereits KI-Chatbots wie ChatGPT bei Fragen rund um die Gesundheit konsultieren. 

Besonders auffällig ist der Unterschied bei den Geschlechtern: Männer gaben an, dass sie KI-Chatbots doppelt so häufig (14,96 %) wie Frauen (7,32 %) benutzten. 

Doch auch bei den verschiedenen Generationen gibt es durchaus bemerkbare Unterschiede: Die Generation Z und die Millennials beziehen ihre Gesundheitsinformationen am häufigsten aus verschiedenen sozialen Medien sowie KI-Chatbots. Gen Z nutzt dabei besonders häufig KI-Chatbots (14,91 %), TikTok (10,53 %) und YouTube (18,42 %). Bei den Millennials sind Chatbots (15,43 %) und YouTube (21,66 %) ebenfalls weit verbreitet. Im Gegensatz dazu greifen Boomers seltener auf diese Quellen zurück – nur 1,03 % nutzen TikTok und 4,64 % verwenden KI-Chatbots.

Die Ergebnisse verdeutlichen eine interessante Dynamik: Während die Boomer nahezu ausschließlich auf bewährte Quellen setzen, erkunden jüngere Generationen zunehmend digitale und KI-basierte Lösungen.

Wie Häufig Suchen Menschen Nach Gesundheitsinformationen?

Die Häufigkeit, mit der Menschen aktiv nach Gesundheitsinformationen suchen, variiert stark. Während nur 5,50 % angaben, täglich zu recherchieren, tun dies 28,90 % wöchentlich und 32,40 % monatlich. Rund ein Drittel der Befragten gibt jedoch an, nur selten (30,30 %) oder sogar gar nicht (2,90 %) nach Informationen zur Gesundheit zu suchen.

Interessanterweise googelt Gen Z am häufigsten nach gesundheitsspezifischen Informationen: 38,6 % gaben hier an, dass sie wöchentlich nach Informationen suchen, während 44 % der Boomer angaben, dass sie selten nach Informationen suchen.

Vertrauen Und Bedenken: Der Einsatz Von KI In Diagnosen

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass den meisten Befragten Transparenz im Umgang mit Künstlicher Intelligenz durch Gesundheitsdienstleister enorm wichtig ist. 54,2 % der Teilnehmer gaben an, dass dies „sehr wichtig“ für sie sei, während 35,4 % es als „eher wichtig“ bewerten. Nur ein kleiner Teil der Befragten, 8,00 %, findet das Thema „nicht so wichtig“, und lediglich 2,40 % der Teilnehmer gaben an, dass ihnen die Transparenz überhaupt nicht wichtig sei. Diese Ergebnisse zeigen ganz klar, dass eine offene Kommunikation über den Einsatz von KI im Gesundheitswesen für viele von großer Bedeutung ist.

Doch wie verhält es sich mit dem allgemeinen Vertrauen in eine KI-gestützte Diagnose?

Ein zentrales Thema der Umfrage war die Frage nach dem Vertrauen in KI-gestützte Diagnosen. Die Ergebnisse zeigen ein gemischtes Bild: Während 43,6 % der Befragten (15,1 % „Ja“ und 28,5 % „Eher Ja“) grundsätzlich bereit sind, einer KI-gestützten Diagnose zu vertrauen, bleibt Unsicherheit ein dominierender Faktor. 34,60 % äußerten sich neutral, während 21,80 % der Befragten ihre Skepsis deutlich machten.

Besonders Männer zeigen sich aufgeschlossener, während Frauen und ältere Generationen deutlich zurückhaltender sind. So geben 33,86 % der Männer an, eher Ja zu sagen, und 17,32 % sind vollständig zustimmend, während bei Frauen nur 12,8 % Ja sagen und 22,97 % eher zustimmen. 

Ein höherer Bildungsabschluss geht ebenfalls mit mehr Vertrauen in KI einher, was darauf hindeuten könnte, dass ein besseres Verständnis für diese Technologie ihre Akzeptanz fördert.

Datenschutzprobleme (41,50 %), Fehleranfälligkeit (50,60 %) und der Verlust menschlichen Kontakts (42,60 %) werden als größte Bedenken genannt. 

Vor allem Boomer sind besonders ängstlich vor dem Verlust des menschlichen Kontakts: 54,64 % der Befragten dieser Generation haben hiervor Angst, was eine der größten Hürden für die Akzeptanz von KI-gestützten medizinischen Diagnosen darstellt.

Die Rolle Von KI In Der Persönlichen Wellness

Die Bereitschaft, KI-basierte Anwendungen für die persönliche Wellness zu nutzen, ist bei mehr als der Hälfte der Befragten vorhanden. Insgesamt 52,80 % gaben an, solche Lösungen „wahrscheinlich“ oder „sehr wahrscheinlich“ zu verwenden. 

Das sind die bevorzugten Anwendungsbereiche:

Fitness-Tracking steht mit 26,10 % an der Spitze, besonders bei jüngeren Menschen und Männern. Schlafüberwachung (20,70 %) und Ernährungsberatung (18,80 %) sind ebenfalls gefragte Bereiche. Stressbewältigung und mentale Gesundheit werden hingegen seltener genannt.

Boomer sind mit 25,77 % am ehesten bereit, KI für die Schlafüberwachung zu nutzen, anstatt für Fitnessziele wie die anderen Generationen.

Digitalisierung Im Gesundheitswesen: Erwartungen An Technologie

Die Befragten äußerten klare Vorstellungen darüber, welche digitalen Technologien im Gesundheitswesen stärker integriert werden sollten. Gesundheits-Apps (51,10 %) und elektronische Patientenakten (50,80 %) führen die Liste an. KI-gestützte Diagnosen (37,60 %) und Telemedizin (29,50 %) genießen ebenfalls hohe Priorität.

Ältere Menschen und Männer sind eher Befürworter von elektronischen Patientenakten (59,79 % der Boomer, 50 % der Generation X und 55,12 % der Männer) im Vergleich zu Gesundheits-Apps.

Erwartungen An KI-Gestützte Wellness- Und Ernährungsmarken

Von KI-gestützten Marken erwarten Verbraucher:innen vor allem personalisierte und messbare Lösungen. Die am häufigsten genannten Wünsche sind:

Auch hier zeigt sich eine klare Präferenz für Anwendungen, die konkrete Mehrwerte liefern und leicht in den Alltag integriert werden können.

KI Zwischen Potenzial Und Bedenken

Die Umfrage zeigt, dass KI das Potenzial hat, das Gesundheitswesen und die Wellnessbranche nachhaltig zu verändern. Traditionelle Quellen dominieren zwar weiterhin, doch digitale Lösungen gewinnen an Bedeutung, insbesondere bei jüngeren Generationen. Gleichzeitig bestehen erhebliche Bedenken in Bezug auf Datenschutz, Fehleranfälligkeit und den Verlust menschlichen Kontakts.

Für Unternehmen und Entwickler ist es entscheidend, diese Sorgen ernst zu nehmen und mit klaren, transparenten Lösungen Vertrauen zu schaffen. Die Zukunft gehört KI-Lösungen, die nicht nur innovativ, sondern auch sicher und benutzerfreundlich sind.

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