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Proteinpulver für Frauen

Proteinpulver für Frauen

Proteinpulver für Frauen

Neulich bin ich über eine Sporternährungsmarke gestolpert, die alles verkörpert, was in der Nahrungsergänzungsmittelindustrie und in der Fitnesswelt falsch läuft.

Das betreffende Unternehmen verkauft zwei Arten von Proteinpulvern: eines in roten Bechern und eines in rosafarbenen Bechern. Der rote Becher wird eindeutig an Männer vermarktet. Auf dem Etikett ist ein sehr muskulöser Mann abgebildet, und es enthält die Aufschrift „SIZE AND STRENGTH“.

Der rosafarbene Becher? Auf dem rosafarbenen Becher ist eine Frau mit sehr geringem Körperfettanteil abgebildet, und es wird damit geworben, dass er für „DIET AND WEIGHT LOSS“ gedacht ist. Der Hauptzweck des Produkts? Die Frauen sollen „abnehmen“ und einen „straffen Körperbau“ bekommen.

Es sind aber beide Whey Protein Konzentrate. Sie enthalten eine sehr ähnliche Menge an Protein. Der einzige Unterschied besteht darin, dass die Frauenversion ein wenig Grünteepulver und L-Carnitin enthält. Ach ja, und der Preis: Die Frauenversion ist fast doppelt so teuer.

So etwas nervt mich wie nichts anderes, denn… was für ein Blödsinn! Um es höflich auszudrücken. 

Erstens: Warum werden Frauen nicht dazu gefördert, an ihrer Kraft und Stärke zu arbeiten? Ausdauer und Muskelkraft? Warum müssen Produkte, die für Frauen gekennzeichnet sind, de facto Diätprodukte sein? Warum werden Frauen dazu gedrängt, sich auf das Abnehmen und Schrumpfen zu konzentrieren, während Männer dazu gedrängt werden, am Aufbau von Kraft und Muskeln zu arbeiten – die Voraussetzung für einen fitten und starken Körper?

Vielleicht denkst du jetzt, dass ich mich stets über all dies mich beklage. „Gähn, du hast schon genug darüber geschrieben!“

Oder du denkst vielleicht: „Aber… das ist doch egal.“

Es ist aber nicht egal.

Es macht was aus, denn Marketing wie dieses fördert Fehlinformationen, die zahllose Frauen dazu bringen, zu wenig Kalorien zu sich zu nehmen, Krafttraining zu meiden, weil sie glauben, es würde sie „dick“ machen, Muskeln und Kraft zu verschwenden, indem sie an Cardiogeräten leben, und sich als Folge davon beschissen fühlen.

Es verzerrt auch die Bedeutung eines fitten weiblichen Körpers, der NICHT automatisch einen stereotypisch „durchtrainierten“ Körper mit einem Sixpack und extrem geringem Körperfettanteil bedeutet.

Deshalb schreibe ich immer noch darüber.

Ich schreibe immer noch darüber, weil es nicht zu verschwinden scheint. Es gibt immer noch Marken, die mit „seinem“ und „ihrem“ Protein werben. Pinke Becher werden mit den Worten „Abnehmen“ und „Gewichtsverlust“ und „Straffung“ bedruckt, statt mit „Kraft“ und „POWER“. Frauen, junge und ältere, quälen sich auf Laufbändern oder Ellipsentrainern ab, während sie den Krafttraining Teil des Fitnessstudios als eine Gegenwelt betrachten, in die sie nicht hineingehören. Aktive Frauen nehmen täglich 1200 Kalorien oder weniger zu sich, um (wahllos) „Gewicht zu verlieren“ (Fett und Muskeln, denn wer macht da schon einen Unterschied?), während sie dabei ihre Ausdauer, ihre Gesundheit und letztlich sich selbst verlieren.

Deshalb kritisiere ich Marketing wie das oben beschriebene. Weil es von Bedeutung ist. Es ist manipulativ. Es ist unsinnig. Es gibt keine männlichen und weiblichen Lebensmittel! Allein die Idee ist lächerlich.

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